PBC Ballbreakers Wien in der Lugner City, am 06.11.2023
Am Sonntag, den 06.11.2023 fand im Köö Lugner City das letzte Turnier dieser Saison statt. Die bei vielen Spielern beliebteste Disziplin 9-Ball stand am Programm und so nutzten 34 Spieler noch einmal die Gelegenheit sich zu messen.
Vorrunde
Die ersten Runden sollten wenige Überraschungen bringen und viele der Favoriten setzten sich deutlich durch. Genug Gesprächsstoff gab es aber trotzdem, denn das Schicksal wollte es so, dass Daria Holieva gerade ihren Bruder Serhii als Gegner in der ersten Runde zugelost bekam.
Für Fans der Dramatik gab es im Match Peter Kurdys gegen Miklos Greffer genug zu sehen. Peter sah beim Stand von 4:1 bereits wie der sichere Sieger aus, aber Miklos konnte sich Rack um Rack zurückkämpfen und doch noch mit 5:4 in die nächste Runde einziehen.
Dalibor „Bobby“ Ivanovic entschloss sich kurzfristig mitzuspielen und sollte diese Entscheidung nicht bereuen. So richtig in Spiellaune konnte er sich fast in Rekordzeit in einem schweren Ast des Turniers direkt für das Viertelfinale qualifizieren. 5:1 gegen Zoran Vasilkovic, 5:1 gegen Dimitrios Berber und 5:2 gegen Serhii Holiev. Drei Spieler, denen jederzeit Podiumsplatzierungen zuzutrauen sind.
Mit exakt denselben Resultaten konnte sich auch ein Vertreter des austragenden Vereins Ballbreakers Wien einen Platz in der Finalrunde sichern. Das wiener Billard-Urgestein Mario Szöke bezwang Christian Aininger und Djordje Dimitrijevic jeweils mit 5:1 und Dominik Witzemann mit 5:2.
Der frischgebackene Vizestaatsmeister
Vincent Gomez musste für seinen Platz da schon etwas härter kämpfen. In seiner
zweiten Partie wartete mit Aris Sas ein hochklassiger Gegner. Beide zeigten
eine gute Leistung und so war ein knappes Ergebnis unausweichlich. Beim Stand
von 4:4 unterlief Vincent aber ein Lagefehler. Er versuchte einen falschen
Winkel auf die Sieben mit einem Zugball auszubessern. Hierbei unterschätzte er
das Tempo des Tisches jedoch und so fiel der Spielball gerade noch so in die
Tasche. Aris ließ sich diese Chance nicht nehmen und schickte Vincent mit 5:4
in die Hoffnungsrunde. Mit einer weiteren hart umkämpften Partie gegen Roman
Pavitschitz sicherte sich Aris das dritte Ticket für das Viertelfinale.
Alexander Kvas war der letzte direkte
Aufsteiger. Gegen Christian Krivak (5:0) und Laszlo Zsom (5:1) konnte er sich
noch deutlich durchsetzen und obwohl sich Miklos Greffer so gut es ging wehrte
zog auch er mit 4:5 den Kürzeren.
Seine zweite Chance nützte Miklos aber mit
einem 5:2 Sieg gegen Kenan Rmih. Dominik Witzemann setzte sich gegen Laszlo
Zsom mit 5:2 durch und Dimitrios Berber mit 5:3 gegen Roman Pavitschitz.
Vincent Gomez musste in der Hoffnungsrunde
gleich mehrfach seine Nervenstärke beweisen und ging sowohl gegen Tibor
Kazinczy und Serhii Holiev über die volle Distanz.
Hiermit war das Viertelfinale vollzählig
und es kam zu folgenden Begegnungen.
Finalrunde
1/4 Finale:
Nach einer langen Pause hatte Lokalmatador Mario Szöke am Beginn seiner Partie mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Miklos konnte schnell mit 4:0 in Führung gehen. Danach ließ Mario aber nichts mehr anbrennen und sicherte sich mit 7:4 den Sieg.
Auch Alexander Kvas sollte seinen Lauf der Vorrunde fortsetzen können und setzte sich deutlich gegen Dimitrios Berber mit 7:3 durch.
Die verbleibenden Viertelfinalpartien verliefen extrem spannend.
Im Duell der Vereinskollegen Bobby Ivanovic und Dominik Witzemann war Bobby bereits mit 6:3 in Führung, aber Dominik konnte sich noch auf 6:6 herankämpfen. Das bessere Ende hatte dann aber doch noch Bobby für sich.
Zu einer Neuauflage kam es im letzten Viertelfinale. Und wieder sollte es richtig eng werden. Vincent geht zwar mit 4:0 in Führung, aber Aris kann auf 4:4 ausgleichen. Erneut setzt sich Vincent ab und führt mit 6:4. Doch Aris stellt gleicht erneut aus und so sollte auch das zweite Duell der beiden in einer „Hill-Hill“ Partie entscheiden werden. Dieses Mal aber mit dem besseren Ende für Vincent, der sich mit 7:6 durchsetzen kann.
1/2 Finale:
Das Turnier war bereits zu diesem Zeitpunkt eine großartige Werbung für den Billardsport. Das überraschend schöne Wetter sorgte bei allen Teilnehmern für gute Laune und es gab durchgehend hochklassiges Pool zu bestaunen. In einer voll besetzten Lugner City nutzten immer wieder Amateurspieler die Gelegenheit, unterbrachen ihre Partien und bestaunten das Können der Teilnehmer.
Und doch sollte das Halbfinale noch Möglichkeiten zur Steigerung bieten und es kam in beiden Partien zu Szenen, die demonstrierten, was für ein schöner Sport Billiard sein kann.
Bobby bekam in seinem Halbfinale gegen Vincent Unterstützung von Freunden & Familie. Dadurch kam richtig Stimmung auf. Auch wenn das Publikum selbstverständlich auf Bobbies Seite war, wurde aber immer darauf geachtet, Vincent nicht zu stören und auch seiner sehr guten Leistung wurde vom Publikum gebührend Respekt gezollt.
Vincent hatte nach vier „Hill-Hill“ Partien ja genug Zeit sich an die Tische zu gewöhnen und ging deutlich mit 5:0 in Führung. Bobby nutzte die wenigen Chancen, die er bekam, um die Partie mit 6:3 noch mal ein bisschen spannend zu gestalten. Aber Vincent war zu stark und gewann 7:3.
Ähnlich deutlich ging Mario Szöke im zweiten Halbfinale gegen Alexander Kvas mit 4:0 in Führung. Mario spürte dann aber den langen Turniertag und hatte vermehrt mit körperlichen Problemen und daraus resultierenden Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Alex nützte diese Fehler gewohnt effektiv aus und verkürzte auf 4:3. Als Mario zurück an den Tisch darf bittet er um eine kurze Unterbrechung der Partie um sich zu erholen. Niemand, der Alexander und sein immer sonniges Gemüt kennt, ist überrascht zu hören, dass er, ohne zu zögern, sofort zugestimmt hat. Fair Play Situationen wie diese kommen immer wieder vor, werden aber meiner Meinung nach zu selten lobend erwähnt.
Deswegen hier nochmal ein besonderer Dank an dich Alexander. Bleib weiterhin so fröhlich und fair.
Zurück zum Halbfinale Die Pause half Mario und er konnte sich wieder steigern und sich letztendlich mit 7:5 durchsetzen.
Finale:
Im Finale zeigte Vincent dann eine großartige Leistung. Abgesehen von Problemen mit seinem Break waren kaum Fehler erkennbar. Sowohl Lagespiel, Safeties als auch beim Versenken von Kugeln: Vincent wirkte immer souverän und trotz seines anstrengenden Turnierverlaufs zeigte er nicht den Hauch von Müdigkeit. Nach 3:0 Führung für Vincent konnte Mario noch auf 3:2 herankommen. Dann funktionierte aber das Break von Vincent immer besser und so konnte Vincent sich mit 7:3 den Sieg im letzten Turnier der Vienna Tour sichern.
Mit sportlichen Grüßen,
Christian Krivak
Obmann der PBC Ballbreakers Wien
Text und Bildmaterial: Christian Krivak